Wenn Du also momentan z. B. 60.000 € verdienst und dann beispielsweise 2.000 € jährlich in die BAV einsparst, hast Du 0 € KV- und PV-Ersparnis in der BAV. Denn dann hast Du Dein Einkommen zwar verringert auf 58.000 €. Aber da dieses Einkommen auch über der BBG in der Kranken- und Pflegeversicherung von 56.250 € liegt, sparst Du Dir keine KV- und PV-Beiträge mehr. Eine Ersparnis wäre nur der Fall, wenn Du das Einkommen von z.B. 57.000 € auf 55.000 € verringern würdest. Denn dann hättest Du ja sonst auf das Einkommen von 55.000 € – 56.250 € wieder KV- und PV-Beiträge gezahlt.
Somit hast Du über einem Einkommen von 56.251 € nur noch den halben (weil der Arbeitgeber immer die andere Hälfte trägt) RV- bzw. AV-Beitragssatz von 18,6% bzw. 3,05%, also in Summe 21,65%. Geteilt durch 2 (hälftiger Arbeitnehmer-Anteil), somit 10,825% Ersparnis. Plus für Kinderlose noch 0,25% dazu.
Und bis zur BBG-RV und BBG-AV ist es ja dann auch nicht mehr so weit. Wenn Du also z.B. in einigen Jahren mehr als 82.800 € verdienst, hast Du auch keine Ersparnis mehr in der RV und der AV. Die BBGs werden zwar jedes Jahr erhöht, aber Dein Einkommen, speziell als Akademiker, sollte schneller wachsen. Dann hast Du für die restlichen, z.B. 35 Berufsjahre, keine Ersparnis mehr in der Sozialversicherung.
Trotzdem musst Du später in der Rentenphase die Rente aus der BAV voll versteuern mit z.B. 25%. Und dann kommt noch für zehn Jahre der volle Beitragssatz auf die Kranken- und Pflegeversicherung drauf. Voll, weil Du als Rentner ja keinen Arbeitgeber mehr hast, der die halben Krankenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträge übernehmen würde. Da das System „Jung zahlt für Alt“ immer weniger funktioniert, wird der Beitragssatz tendenziell steigen. Momentan sind wir bei 14,6% Krankenversicherungsbeitragssatz (plus dem momentanen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von im Schnitt 1,1%) und noch dem Pflegeversicherungsbeitragssatz von 3,3% (mit Kindern nur 3,05%). Nehmen wir nur mal an, dass der KV-Beitrag, wenn Du Rentner bist, bei 15,7% bleibt. Dann gibst Du von der Rente aus der BAV später 15,7% an KV-Beitrag (der Satz wird sich, wie vorher geschrieben, wohl aber erhöhen) und noch 3,3% (der Satz wird ja sicher auch steigen) an Pflegeversicherung ab. Über die wahrscheinlich ca. halbe Rentenzeit, für 10 Jahre, wäre das also eine Abgabe von 19%. Dafür, dass Du vorher, z.B. über drei Jahre, Dir, wie in der Excel-Berechnung ersichtlich, 10,825% gespart hast. In anderen Worten: Für eine kurze Periode zahlst Du weniger Abgaben und für eine längere Periode mehr Abgaben. Zusammen mit der Durchschnitts-Steuerlast (den Unterschied zum Grenzsteuersatz kann ich Dir gerne erklären) von ca. 25% gibst Du ungefähr 44%, in anderen Worten fast 50%, ab an Steuer- und Sozialversicherungsabgaben. Da gibt es schon bessere Anlagen.
Im folgenden Bild hast Du diese Abgaben detailliert: